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Paradox: wer weniger Ziele hat, realisiert mehr (Karriere-) Chancen (Das Gorilla-Experiment)

Bist du ein*e Zielsuchender und Vollstrecker*in? Das könnte auf Dauer anstrengend werden. Oder dafür sorgen, dass dir spannende Optionen durch die Lappen gehen. Wie kann das sein?

Dieser Artikel bietet dir eine neue Perspektive an. Mehr Freude am Tun, weniger Fokus auf das Erreichen. Damit du am Ende nicht die wirklich guten (Karriere-)Chancen verpasst. Dazu assistiert mir heute: der Gorilla aus dem gleichnamigen Experiment!

Das Gorilla-Experiment, offiziell bekannt als „Gorillas in our Midst: Sustained Inattentional Blindness for Dynamic Events“, wurde 1999 von den Psychologen Daniel Simons und Christopher Chabris durchgeführt. Es ist eines der bekanntesten Experimente zur selektiven Aufmerksamkeit und unaufmerksamen Blindheit. Klingt ziemlich fachchinesisch, ist aber leicht zu erklären.

Experimentaufbau Gorilla-Experiment

Die Teilnehmer des Experiments wurden gebeten, sich ein Video anzusehen, in dem zwei Teams Basketball spielten. Eines der Teams trug weiße T-Shirts, das andere schwarze T-Shirts. Die Teilnehmer sollten zählen, wie oft das Team in den weißen T-Shirts sich den Ball zuspielte. Dies war die Hauptaufgabe der Teilnehmer. So weit, so simpel.

Plötzlich ist da der Gorilla
Der Clou: Etwa in der Mitte des Videos läuft eine Person in einem Gorillakostüm gemütlich durch die Szene, bleibt in der Mitte stehen, schlägt sich auf die Brust und geht wieder aus dem Bild. Das ganze Schauspiel dauert etwa neun Sekunden.

Die Ergebnisse und Erklärung des Gorilla Experiments

Nach dem Video wurden die Teilnehmer gefragt, ob ihnen etwas Ungewöhnliches aufgefallen sei. Erstaunlicherweise bemerkten etwa 50% der Teilnehmer den Gorilla nicht, obwohl er offensichtlich im Video zu sehen war.

Dieses Ergebnis demonstriert den Effekt der unaufmerksamen Blindheit. Das bedeutet: sind Menschen stark auf eine bestimmte Aufgabe oder Information fokussiert, können sie völlig offensichtliche, aber unerwartete Ereignisse übersehen. In diesem Fall waren die Teilnehmer so darauf konzentriert, die Pässe des Teams in weißen T-Shirts zu zählen, dass sie den Gorilla, der mitten durch das Bild lief, einfach nicht wahrnahmen.

Weniger Fokus auf Ziele für mehr individuelle Möglichkeiten

Womit wir auch schon beim Titel des Beitrags sind: Das Gorilla-Experiment zeigt die Grenzen unserer Aufmerksamkeit auf. Es macht klar, wie unsere uns Fokussierung auf bestimmte Ziele dazu bringt, andere wichtige Informationen zu übersehen.

Muss es genau dieser Job, dieses Unternehmen, dieses Projekt, dieses Auto, diese Tasche sein?
Eine zu enge Fokussierung auf Ziele kann also dazu führen kann, dass man andere wichtige Aspekte des Lebens oder bestimmte berufliche Möglichkeiten gar nicht erst wahrnimmt.

Konkretes Tun versus mögliches Erreichen

Wenn du dich auf das konkrete Tun in der Gegenwart konzentrierst, anstatt auf das mögliche Erreichen in der Zukunft erreichst du zwei interessante Aspekte:

  1. Du reduzierst deine unaufmerksame Blindheit und erkennst Chancen, die du vorher nicht erkannt hast
  2. Du erhöhst deine Zufriedenheit, weil du die Gegenwart erlebst und sie nicht nur Sprungbrett in die Zukunft ist

Klingt das vielversprechend genug, um dein ganz persönliches Gorilla-Experiment zu starten?


Quelle

Simons, D. J., & Chabris, C. F. (1999). Gorillas in our midst: sustained inattentional blindness for dynamic events. Perception, 28(9), 1059-1074.

Foto von Valentin Jorel auf Unsplash

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